TÝR "Eric the red" (Heavy/Folk/Viking Metal)
(Napalm Records)

Wenn bei diesem Re-Release nicht ausdrücklich dabei gestanden hätte, dass wir es mit einer Band von den Farör Inseln zu haben, ich hätte auf Finnland und somit auf ein Ensiferum Seitenprojekt getippt, da mir die Band bislang nicht bekannt war. Sicher sind TÝR auf ihrem relativ kleinen Eiland eine der ganz wenigen Metal Bands und dann liefern sie auch noch die folkige bzw. wikingerhafte Variante ab. Von den Göttern allerdings ist man vom restlichen Skandinavien gar nicht so weit entfernt und so passt dann auch die musikalische Ähnlichkeit der nach dem Kriegsgott Týr benannten Combo zusätzlich ins Bild.
"Eric the red" ist nach eigenen Angaben das bestverkaufteste faröische Album und erscheint nun bei Napalm Records erneut. Kenner des Albums und der Band werden zudem mit den Bonustracks "God Of War" und "Hail To The Hammer" vom 2000er Demo geködert. Musikalisch bietet das Werk gute und abwechslungsreiche Stücke rund um Wikinger Folk Metal. Mal mehr am normaleren Heavy Metal angelengt oder mit etwas progressiven Parts verfeinert klingt man sehr eigenständig im Sound. Insgesamt trotz aller Qualitäten und schönen Melodien ist mir persönlich das Album etwas zu brav. Für ein echtes Wikinger Werk kracht es da zu wenig und es fehlen die rauen Passagen. An einigen Stellen wirken die Stücke eher verträumt, da könnte etwas mehr heavyness nicht schaden. Trotzdem ein hörenswertes Album für Folk und Viking Metal Interessenten, es kann aber einem direkten Vergleich mit den ähnlich gelagerten Engländern Forefather oder bereits erwähnten Ensiferum nicht ganz standhalten. Einen großen Schmunzler konnte ich mir zudem nicht verkneifen, als der Song "The wild rover" anlief, ist dieser hierzulande doch jedem eher unter dem deutschen Titel "An der Nordseeküste" von Klaus und Klaus geläufig. www.tyr.net (eller)


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