EVERGREY "Monday Morning Apocalypse" (Prog Metal)
(Inside Out)

Die Schweden veröffentlichen mit "Monday morning apocalypse" bereits ihr sechstes Album. Die Ausflüchte in den Gothic Metal gehören mit diesem stark am 80er Metal angelehnten Album wohl der Vergangenheit an. Obwohl die eindringlichen Hooklines diese Beschreibung negieren würden. Von Beginn an schlägt man musikalisch direkt auf die Zwölf und agiert sehr druckvoll. Die Saiten bleiben selbst im insgesamt ruhig gehaltenen "Unspeakable" brachial. Die Stücke sind allerdings trotz aller Härte dank einem durchdringenden Chorus sehr eingängig gehalten. Die progmetalligen Solis sind dezent und meist passend gesetzt und stören den Ablauf der Songs nur marginal. Der Gesang bedient sich neben einer druckvollen Attitüde auch einer gewissen Rauheit, was den rock'n' rolligen Songs zugute kommt. Eine leichte Kokettierung mit Schweinerock und sogar Punk á la Green Day ist latent erkennbar. Die Melodien und teilweise auch die Akzentuierung des Gesanges erinnern an Bon Jovi, obwohl die Band sich vehement sträubt, in die Viva Pop Kultur abzudriften. Brachial Riffing wie in "Obedience", bei dem Sänger Tom auch mal seine Aggressionen ausleben kann (ungewöhnlich das romantische Zwischenspiel) treffen auf Songs deren Bezug zu den 80ern deutlich erkennbar wird. Insgesamt ein energischer Wall of Sound, der sich perfekt dem Schweden Metal bedient, gleichwohl eine Eleganz besitzt, die sich sanftmütig poppig gibt. Letzteres ist allerdings nur unterschwellig erkennbar. In Songs wie "In Remembrance" lässt die Band romantische Züge eingleiten. Eine dezente Melancholie umschleicht die Explosivität. Insgesamt ein gelungenes Werk zwischen Schwedenblei und Viva-tauglichen Rocksongs. www.evergrey.net (andreas)


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