ARTICA "Plastic Terror" (Goth Rock)
(decadance Records)

Seit Ende der 80er treibt diese italienische Band ihr Unwesen und veröffentlicht mit "Plastic Terror" ein durchaus erwähnenswertes Album. Ihr Goth Rock basiert auf den straighten Gitarren und der hingebungsvollen Stimme, welche in passenden Momenten herrlich leidend wirkt. Die Kompositionen sind druckvoll arrangiert, die düstere Atmosphäre sind dezent gesetzte Eckpunkte. Die Harmonie entwickelt sich in eindringlichen Refrains, die bedrückte Atmosphäre wird durch dezent akzentuierte Stimmbandwechsel beeinflusst. Elektronisch berauscht, das italienisch gesungene "Aggressione", wehmütig, das mit reichlich Endzeitromantik dargebrachte "I don't fit". Der Opener "Black eyes" formiert sich zwischen brachialer Düsternis und harmonischer Eleganz, cleane Vocals treffen auf raue Aggression. Die Saiten wirken hier im falschen Moment uninspiriert und tanzen im folgenden "Sacrificium" auf der Heftigkeit. Aber diese Gegensätzlichkeit, dieses Spielen mit Batcave, dieses Spielen mit 80er Wave um im Endeffekt Mission und Sisters zum südeuropäischen Tanz mit Moonspell aufzufordern - das hat schon was. Der Titelsong entwickelt sich dabei zu einem wahren Ohrwurm. Qualitativ hochwertig arrangiert, verzichtet er nicht auf die Kanten der 80er. "Ocean" ist balladeske Emotion. Hier lässt man auch geschickter Weise Akustik-Gitarren einfließen. Die Italiener bauen auch poppige Sequenzen in ihre Songs (Keyboard in "Engel") und scheuen sch nicht davor eingängige Soundstrukturen erkennen zu lassen. (andreas)


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