TENHI "Maaäet" (Mediative Folk Wave)
(Prophecy)

Die Finnen kredenzen uns ein Werk, an dem sich die Geister scheiden werden. Geister, welche hier von Langeweile sprechen, werden sich aber nicht äußern. Es wird bei rein positiven Kritiken bleiben. Das sich die Band in einem Sumpf der ruhigen Töne fast verläuft, wird ebenso außer acht gelassen. Es ist nicht mehr und auch nicht weniger als Begleitmusik für ein "in sich gehen". Die Band lässt die Schönheit der Natur musikalisch mit der Rauheit der selbigen existieren. Die Songs sind aber derart abgestimmt auf alte Songstrukturen (o.k., die finnische Folklore ist alt, ich beziehe mich bei der Bemerkung darauf, dass einige Bands dieses floristische Schauspiel der Natur in eben diese Tonagen gebracht haben), sodass die Naturmusik der Finnen also nichts neues ist, gleichwohl versteht man es, mit klassischen Instrumenten, ruhigen Songaufbau und trägen Gesang eine Welt voller Mystik zu erzeugen. Die Musik der Finnen ist tiefatmosphärisch und legt viel Wert darauf insgesamt geschlossen die Titel zu einem kompakten Ganzen zu präsentieren. Es ist nicht der einzelne Song, es ist das Gesamtwerk, welches Gefühle in des Hörers Hirn erzeugen soll. Eine Reise weg vom Asphalt hin zum Waldboden. Ein wenig stolpern über Wurzeln hätte es aber schon sein können, wie man es zuvor schon mal mit dem ungewöhnlich Didgeridoo erreicht hatte. Insgesamt sehr ruhige, mediative Folklore, deren getragene Melancholie Bilder assoziiert und gleichwohl den Hörer in gelungene Träume versetzen kann. Die dezente Depression, welche jeden Song umnebelt, wird beim nächsten Saunagang hinweggeschwitzt. Ansonsten ist dieses Album ein sehr schwermütiges Extrakt, dessen Schönheit sich erst entfaltet, wenn man sich fallen lässt. www.tenhi.com (andreas)


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