BEYOND THE VOID "I am your ruin" (Goth Rock/Metal)
(Fear Section)

Man durfte gespannt sein, wie es der Band gelingt, die hochgesteckten Erwartungen nach dem umjubelten Debüt zu erfüllen. Dem Sechser aus München ist es gelungen. Erneut verbinden sie Rock, Goth und Metal zu einer homogenen Einheit. Aus dem Goth nehmen sie die atmosphärische Dichte. Der Metal findet seine Heimat im staubtrockenen Riffing, welches auch mal richtig Derb ausfallen kann, und kraftvoll nach vorn rocken können die Jungs ohnehin. Die druckvollen Kompositionen werden von samtenen sonoren Stimmbändern getragen. Sänger Daniel versteht dabei sowohl die heftige Seite der Musik mit einer leichten Aggression zu intonieren und gleichfalls eine gefühlvolle Melancholie in ruhigen Stücken wie "world dies with me" zu platzieren. Die komplexen Soundstrukturen lassen sich von einer unglaublichen Spielfreude leiten. So werden Instrumente wie Geige oder Piano wie selbstverständlich in das Gesamtgefüge integriert und sorgen für reichlich Abwechslung im straighten Wall of Sound. Die Härte, mit der BTV ihren Goth Rock präsentiert, hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Moonspell, während die teils hymnenhaft wirkenden Refrains eher an Nordeuropäer erinnern. Während die Band mit den Großteil der Songs direkt auf die Zwölf zieht und wesentlich zorniger an die Sache rangeht, gibt es sie noch, die verträumten, bittersüßen Melodien des Vorgängers, wie im bedrückenden "until dawn shall us part". Der Opener "defience to the end" ist ein passender Einstieg ins Werk. Die Härte ist wohl dosiert und mit traurigen Zwischenspielen durchzogen, hinzu kommt ein sphärischen Keyboard, welches hier den Kampf mit den Gitarren gewinnt, währenddessen die Geige freudentränend Beifall klatscht. "Ruinborn" beginnt mit einem melancholischen Intro, lässt die Saiten harmonisieren und lenkt dann die Aufmerksamkeit auf den Gesang, durchzogen wird das Ganze von unterkühlten Riffing und gipfelt in einem betörenden Chorus.
Die Jungs beherrschen nicht nur ihre Instrumente, sondern wissen sie auch passend zu setzen, so scheint das Songwriting trotz jeglicher Ausbrüche immer die Homogenität in den Vordergrund zu stellen. Hinzu gelingt es, das schwarze Ohr mit eindringlichen Melodielinien zu befriedigen. Die böse Seite der Schwarzromantik wird facettenreich dargeboten. Der seit längerer Zeit real existierende Weichspül Goth Rock wird von Beyond the Void mit einem sarkastischen Zwinkern hinweggefegt. www.beyondthevoid.de (andreas)


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