STEREOMOTION "Torment" (Eelctro/Trance Industrial)
(Endzeit Productions)

Ein neues Elektroprojekt und wieder die alte Soße aufgewärmt? Sicherlich setzen Stereomotion keine neuen Maßstäbe, aber ihre stampfenden Rhythmen, ihre monotone Melodielinie und die bedrückend verzerrten Vocals haben etwas. Ich würde hier als Beschreibung glatt die moderne Variante von Front 242 durchgehen lassen. Das Solo Projekt von Florian Jäger besitzt diese martialische Kraft, gleichwohl lenkt er die Melodie in kühle Welten, von der noch nie ein Mensch... kleiner Scherz. Diese MCD bietet den Titeltrack in gleich drei Versionen und diese sind durchdacht. Florian remixed nicht einfach, er erschafft neue Songs, welche auch mal von einer entrückten Expressionalität beseelt sind, wie im letzten Track (Beschreibung des Untertitels dauert mir zu lang). Theatralisch der Beginn, dann kommen die stampfenden Beats, der Körper tanzt sich langsam in Exstase. Die Monotonie implodiert in weiblichem Geschrei und fortan übernimmt Florian das gesangliche Zepter. Selbiges schwingt er in einer exzessiven Weise und zerstückelt es in einem weiteren Sprachsample. Ruhe, Transparenz, Durchgedrehtheit. Das Stroboskoplicht vibriert wieder, die Boxen tanzen einen Tanz und die düstere Stimme entschleicht dem Verzerrer. Schwarze Lederhandschuhe klopfen auf den Asphalt der Kühle. Der Song bedrückt, enteuphorisiert die Tanzbarkeit und erzeugt einen Eisberg voller gewaltiger Beats. Tanz den Eisberg, das folgende "Holystigma" ist brachialer aufgebaut, seine galante Melodielinie und der Gesang erinnern an Pitchfork. Dieser Song wäre wahrlich besser als Haupttrack geeignet. Im Endeffekt darf man gespannt sein, was diese Band auf Albumlänge praktiziert. Ein guter Anfang ist gemacht. (andreas)


Startseite www.amboss-mag.de