WOLKENSTAYN "ZeitGefühle" (Mittelalter)
(Curzweyhl/Rough Trade/Omniamedia)

Das vierköpfige Ensemble formierte sich 1999 und findet neben Mittelaltermärkten auch in Kirchen ein Zuhause. Die Band vertont Musik aus dem 13. bis 16. Jahrhundert und verfeinert das Ganze mit traditionsreichem Instrumententum. Die Musik bestehend aus Schalmaien, Sackpfeife, Drehleier, Pauken, Harfe und Gesang verzichtet auf moderne Strukturen und bietet so eine sehr getragene Melodie, deren Ausdrucksstärke von der Authentizität der Musik lebt. Sakrale Wehmut wird ebenso geboten, wie die verspielte Seite des MA mit tanzbarer Fröhlichkeit. Wie der Titel schon zeigt, besteht der Hauptteil des Albums aus sehr gefühlvoller Musik. Die Stücke beherbergen minimalistische Detailtreue, die Gesänge (mal weiblich, mal männlich) sind in den vielfältigsten Sprachen intoniert. Das im MA auch mal sehr schräge Töne anvisiert wurden, beweist das Instrumental "Titrala se devojcica", welches ein traditionelles Lied vom Balkan ist. Dazwischen bedrückende Oden wie "Dhabar", welches ein wenig an Dead can Dance erinnert. Druckvolle Percussion wird in "Neva cangi harbi" von sanftmütiger Harfe unterbrochen, während der Mittelteil zum Tanze einlädt. Auf Dauer fehlt im heimischer Umgebung natürlich die Atmosphäre, was hie und da ein wenig Langeweile offenbart. (incus)


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