SUPERIKONE "Energie" (NDW Elektro Pop)
(Nova Media/ Phobotaxis-Media)

Hinter Superikone verbirgt sich der Kölner Musiker Malte Schmidt-Kohl. Politisch interessierte Leute wissen, dass es sich hier entweder um einen Künstlernamen handelt oder die personifizierte deutsche Geschichte zu Beginn der 80er. Nachdem ich mich durch einen immensen Zettelwald durchgekämpft habe, bin ich so schlau als wie zuvor. Verlass' ich mich mal auf meine Ohren. Auf dem aktuellen Werk bietet die Superikone einen elektronisch interessanten Fußmarsch durch die vergangenen 2,5 Jahrzehnte. Die Anfänge der Elektronik, die verspielte Ironie der NDW, die Texte mit verwirrendem Bezug zur Realität. Und die Aufforderung im Intro: Superikone bittet zum Tanz, kann man durchaus wörtlich nehmen, obwohl hier mit reichlich schrägen, teils naiven Strukturen gearbeitet wird. Wenn man nicht zwei Jahrzehnte zurückgehen will, erinnert man zuweilen an Welle:Erdball. Geschickt wechselt man den Minimalismus von Ideal in eine harmonisch, elektronische Soundschmiede der Neuzeit. Dezent schleicht der Kitsch und wird von politischen Spiegeln abgewechselt, deren Sarkasmus zwischen den Zeilen ein Zuhause findet. Malte lässt natürlich auch mal die düstere Seite in seine Musik fließen, ohne ihr eine gewisse poppige Schlichtheit zu nehmen. Info: www.superikone.de (andreas)


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