HEL "Falland Vörandi" (Epic Pagan/Folk/Klassik Metal)
(Det Germanske Folket)

Die Vertonung von Baldurs Tod, dem germanischen Sonnengott, hat das Lüdenscheider Duo Valdr und Skaldir für ihr neues Album "Falland Vörandi" in Angriff genommen. Das Ergebnis sind 20 sehr interessante und tiefschichtige Stücke, die eigentlich als ein ganzer Track gesehen werden müssen und auch so angelegt sind. Dass das Ganze Vorhaben zudem mit viel Aufwand und Liebe für's Detail umgesetzt wurde, lässt sich neben dem 24-seitigen Booklet auch daran festmachen, dass an dem Werk 20 Gastmusiker mitgewirkt haben (vor allem im Klassik Bereich bei Gesang, Bläsern, Violinen, Bass, Bratsche, etc.). So ist ein Album mit Theater- bzw. Hörspielcharakter entstanden, dessen Musik sich zwischen schwarzmetallischer Raserei, folkiger Akustikgitarre und Klassik bewegt. Die harschen Black/Pagan Metal Passagen sind in der Minderzahl und hauchen dem Werk eine Spur an Aggression ein. Die ruhigeren Parts betonen vor allem die Melancholie und Trauer, wobei letzteres ja auch die Thematik des Konzepts sein sollte. Die entstandenen Kompositionen sind teilweise schon beeindruckend, vor allem was ihre Ausarbeitungen in den Klassik Anteilen angeht. Vielseitigkeit schreibt man auch bei den Vocals groß. Vom Gekeife über raue bis cleane Männerstimme, welche neben beim Gesang auch als Erzähler fungiert, ist man breit gefächert. Dazu hat man auch die holde Weiblichkeit stimmlich nicht außen vor gelassen. Wenn diese auch eine eher untergeordnete Rolle spielt, wird sie z.B. im Song "Nannas Klage" doch sehr schön von Sängerin Joran von der Folk Wave Band Elane (wo Skaldir auch noch tätig ist) vorgetragen.

Das ganze Spektrum des Albums in einem Review zu erfassen, ist fast nicht möglich. Irgendwo zwischen Riger, Menhir, Enid und Falkenbach mit Bathory Einflüssen angesiedelt, haben die Deutschen in dem Bearbeitungszeitraum von 4 Jahren ein mitreissendes Album geschaffen, das den Hörer über längere Zeit packen wird. Eine interessante musikalische Reise, die zwar manchmal in meinen Ohren auch etwas zuviel Stückwerk ist und bei einer Stunde Spielzeit auch einige wenige Längen aufweist, insgesamt aber überzeugen kann. Die kleinen genannten Schwächen machen Hel mit viel schöner, abwechslungsreicher Musik wieder wett. Pagan und Folk Metal Freunde mit Sinn für klassische Musik werden an diesem imposanten Hörspiel nicht vorbeikommen! www.pagan-midgard-art.de (eller)


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