RIVERSIDE "second Life syndrome" (Dark Art Rock)
(Inside Out)

Nur ein Jahr nach dem von der Presse gefeierten Debüt präsentieren uns die Polen bereits den Nachfolger. Dunkle Klangerzeugnisse, dessen musikalische Finesse an frühe 4AD Bands erinnert, paaren sich mit verwegenen Saiten, darkwavige Moll Eskapaden lassen die Melodie dezent entstehen und werden von psychedelischen Joint Auswüchsen unterstützt, deren Eleganz zuweilen ein wenig Doors Touch versprühen. Der Klangkosmos der Vier ist im Gesamtbildnis sehr experimentell gehalten. Überraschende Tempiwechsel, sowie durchgeknallte Gitarrensoli werden kunstvoll zusammengeschweißt. Der leicht unterkühlte Gesang sorgt für beklemmende Atmosphäre, lässt aber auch mal die Melancholie sanftmütig in die Stimme gleiten. Die überlangen Tracks werden mit unterschwelliger Aggression aufgehellt, während sie hernach gleich wieder suizidal erscheinen. Teilweise erscheint mir die Sache in wenig zu gewagt und zu verspielt, bzw. zu wenig auf den Punkt gebracht. Die wohltuende Ruhe, welche die Songs auszeichnet wird mit bleischweren Metal-Versatzstücken im depressiven Doom Raum untergebracht. Das Keyboard gibt sich mal klassisch neutral, mal verwegen unkontrolliert. "Reality Dream" ist nicht für melancholische Ohrmuschel-Fetischisten, eher ein heilloses Durcheinander. Während das folgende "Dance with the Shadow" von einer Eleganz getragen wird, welche zuweilen an das Pornography Album von The Cure erinnert. Und zwar aufgepuscht mit der exzessiven Alptraum-Maltration im Stile von "Birthday Party". Ein verwegenes Stück Musik. (andreas)


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