EXODUS "Shovel Headed Kill Machine" (Thrash Metal)
(Nuclear Blast)

Seit dem letzten Output "Tempo of the Damned" hat sich im Exodus-Lager eine Menge getan. Es verabschiedeten sich freiwillig und unfreiwillig der Sänger Steve "Zetro" Souza, der Drummer Tom Hunting und die eine Hälfte des kongenialen Exodus-Gitarrenduos Rick Hunolt. Die neuen an Bord sind aber bei weitem keine unbeschriebenen Blätter. Neuer Gitarrist ist Lee Altus (Ex-Heathen) und auf dem Drummerhocker sitzt jetzt Paul Bostaph (ehemals Forbidden und Slayer). Da wurde doch für namenhaften Ersatz aus der Bay-Area-Thrash-Ecke gesorgt. Der neue Sänger hört auf den Namen Rob Dukes und ist noch ein unbeschriebenes Blatt. Und schon jetzt veröffentlichen Exodus einen neuen Longplayer? Ob das gut geht? Ja, es geht gut. In meinen Augen sogar sehr gut! Lee Altus und Gary Holt harmonieren im Gitarrenbereich, als ob sie schon ewig zusammenspielen und lassen Rick Hunolt zu keiner Sekunde vermissen. Paul Bostaph ist ein Drummonster, aber das sollte ja jedem bekannt sein.
Und der neue Sänger? Ich finde, er liegt stimmlich irgendwo zwischen Zetro und Paul Baloff, hat eine wahnsinnige Power und ist einfach nur hammergeil! Keines der neuen Bandmitglieder lässt auch nur ansatzweise den Wunsch nach den ehemaligen Bandmitgliedern aufkommen.
Und die Songs? Die Songs sind heavier than ever und thrashen euch die Rübe weich. Exodus-style gibt's eine gute Stunde Thrash Metal vom Feinsten mit allem, was der Fan sich wünscht. Mal extrem schnell thrashende, mal im Midtempo groovende, mit geilen Breaks und grandiosen Soli versehene Songs lassen keinen Zweifel aufkommen, dass es sich um feinsten Exodus-Stoff handelt. Ich gebe zu, dass ich erst sehr skeptisch war, ob die Band nach all den Querelen ein vernünftiges Album rausbringen kann. Aber Songs wie "Deathamphetamine", Shudder to think" oder "44 Magnum Opus" belehren nicht nur mich eines Besseren. Mit "Going Going Gone" hat man noch einen Song, der es durchaus mit Klassikern wie "The Toxic Waltz" aufnehmen kann. Auch wenn ich die anderen Songs nicht namentlich aufzähle, sind sie keinen Deut schlechter als die genannten. Hier wird good friendly violent fun zelebriert und wir bekommen another lesson in violence. Exodus haben ein Album geschrieben, welches jeden Exodus-Fan vollkommen befriedigt und mit Sicherheit einige neue Fans rekrutieren wird. Ich bin froh, dass die Band so kurz nach ihrem Comeback nicht schon wieder zu Grabe getragen werden musste, sondern stärker als zuvor aus der Krise hervorgeht. Weitere Infos auf der Webseite www.exodusattack.com. (chris)


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