RASMUS, THE "hide from the sun" (Dark Pop Rock)
(Playground/Universal)

Obwohl erst 24 Lenze zählend, ist die Band bereits seit 11 Jahren aktiv und veröffentlicht bereits ihr fünftes Album. Nachdem ihr Vorgänger Platinstatus erreichte, durfte man gespannt sein, was die vier Finnen, welche sich für die Aufnahmen ein Appartement in Schweden mieteten, für Steigerungsformen parat haben. Es ist solider Rock, dessen Dunkelheit sich in den Texten manifestiert, während man musikalisch doch den einfachen Weg geht. Hart, aber nie zu hart und bloß nicht mit Düsternis die Kids in Deutschland verschrecken. Die Melodien wirken leicht gedrungen, lassen die Freiheit früherer Verwegenheit en passe vorbeigleiten. Der Gesang bestimmt die Szenerie, aber auch hier scheint man im skandinavischen Norden ein wenig Aggressivität verloren zu haben. Schräge Unordnung wie im abgedrehten "immortal" lassen sie zwar geschickt mit flirrenden Gitarren zelebrieren, aber irgendwie fehlt das gewisse Etwas. Die Band scheint vom Erfolg überrannt, und im Herzen glänzen doch die rockig unabhängigen Strukturen. In ruhigen Passagen verstehen es The Rasmus viel besser, Gefühl und Atmosphäre in die Songs zu integrieren ("Sail away"). Der Opener "shot" lebt allein vom eingängigen Refrain, die Strophen sind ein bisschen unelegant instrumentiert. Das folgende "night after night" ist ähnlich konzipiert, enthält wundervolle Passagen, aber in der Gesamtheit entfaltet sich kein durchdringender Hörgenuß. "No fear" besitzt diese Eleganz, welche man im Songwriting von The Mission kennt. Allerdings scheint hier alles zu einfach weiter geführt worden zu sein. Insgesamt leider ein etwas ideenlos wirkendes Werk. (andreas)


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