XANDRIA "India" (Fantasy Goth Metal)
(Drakkar/ Sony)

Die Bielefelder sind auf ihrem dritten Album zwar konsequent den eingeschlagenen Weg des Vorgängers weiter gegangen, gleichsam erkennt man, dass die Musiker gereift sind. Deutlich nicht nur in den druckvollen, mit reichlich Bombast ausgeschmückten Stücken wie "India", auch und vor allem in den Balladen. Klang man auf "Ravenheart" doch ein bisschen kitschig, lässt man die ruhigen Momente heuer mit einem samtenen Hauch der Melancholie gleiten. Passend zum Titel lässt man natürlich auch gewisses Maß an orientalischen Klängen in die Soundstrukturen fließen, was besonders beim mal bedrückend, mal lieblichen "Black and silver" perfekt funktioniert. Ein Großteil trägt hier auch der Gesang bei, Lisa wechselt zwischen verruchter Dunkelheit und betörender Elfe. Wie fast bei jedem Song arbeitet man mit eingängigen Hooklines, wirkt aber im Gesamtsongwriting wesentlich verspielter. Partiell arbeitet man mit Fantasy Soundtrack Melodien, dessen Extravaganzen im betörenden, sehr getragenen "like a rose.." auch mal ein wenig Western-like daherkommen. Dem Fünfer gelingt es, ihre Goth Metal Hymnen mit ebenso viel Pop Appeal wie Orchestralität zu schmücken. Ein wehmütiger Duft der Romantik kommt auch nicht zu kurz. Ein komplexes Werk ohne Durchhänger, welches herrlich lebendig die Ohrmuscheln umschließt. Info: www.xandria.de (andreas)


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