DROPKICK MURPHYS "The Warrior's Code" (Punk/Hardcore/Folk)
(Hellcat Record/Epitaph)

Die Dropkick Murphys sind meine neuste Entdeckung. An den verregneten Sommertagen der letzten Wochen zaubern die Boston-Guys durchaus das eine oder andere Lächeln auf mein Gesicht. Woran das liegt? Wahrscheinlich daran, dass sie eine absolut unschlagbare Mischung aus Punk, Hardcore, irischer Folklore spielen und dazu noch auf ihren Säcken dudeln, das Akkordeon quetschen und die Flöte blasen. Die Mischung wird abgerundet durch klasse Songs, die zum großen Teil Eigenkompositionen sind und durch einige gemurphte Traditionals angereichert werden. Pfeilschnelle Abgehnummern und ruhige irisch-melancholische Nummern geben sich die Klinke in die Hand, wobei das Hauptaugenmerk auf gute Laune verbreitender Power liegt. Nebenbei haben sie noch eine Hymne für die Boston Red Sox geschrieben (Tessie), was ihnen wohl einige Freikarten und eine regelmäßige Gänsehaut bei Stadionbesuchen bescheren wird. In anderen Songs geht es um einen verstorbenen Freund (der Opener "Your Spirits alive"), oder mal darum, eigene Gefühle zuzulassen (man weint um Mickey, den Rocky-Trainer, der im Song "Wicked Sensitive Crew" des Reimes wegen im 2. Rocky-Teil sterben musste, obwohl er erst im 3. Rocky-Film ins Gras gebissen hat). Der Song "Last Letter Home" erzählt die Geschichte eines Soldaten im Irak-Krieg, der beinharter DKM-Fan war und in dem sinnlosen Krieg gestorben ist. Bemerkenswert ist die irische Trauerarbeit : anstatt sich zu verkriechen und zu jammern, zelebrieren sie das Leben. So soll es sein. Der Backkatalog der DKM ist so undurchsichtig wie eine Steuerklärung, da sie in regelmäßigen Abständen Split- Singles/CDs, Singles, Maxis, Compilations dieser Spilt/Singles/Maxi-Geschichten, Studioalben und Livescheiben auf die Welt loslassen. Nachforschungen können auf der Webseite www.dropkickmurphys.com angestellt werden. Wer also die Schnauze voll hat vom Wetter, von der wirtschaftlichen Lage oder einfach mit der Gesamtsituation unzufrieden ist, sollte sich dieses Stück Musik reinziehen. Aber die besten Freunde und das Bier nicht vergessen! Ich jedenfalls werde mich am nächsten St. Patricks Day nackig machen, grün anmalen und dem Irish Pub in meiner Heimatstadt einen Besuch abstatten. (chris)


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