JO GABRIEL "Island" (Romantik Piano Wave)
(Kalinkaland)

Es ist zunächst Jo's Stimme, welche die Gehörgänge gänsehautartig durchfährt. Die junge Kate Bush trifft auf Stimmwunder Tori Amos. Die weichen Klänge der piano-orientierten Musik entfalten sich erst später und ganz langsam taucht man ab und wird zum Genießer. Dieses seicht fliessende Gewässer aus bedächtig angeschlagenen Tasten, entrückt gestreichelten Cello Saiten, harmonischen Gitarren und sphärischer Elektronik bietet eine taubedeckte Wiese, auf der sich Jo mal naiv verspielt, mal kraftvoll opulent austobt und dessen Stimme sich immer im Einklang mit der Musik in einem humanen Harmoniefeld befindet. Man driftet nie in poppige Belanglosigkeiten ab, sondern bietet E-Musik mit einem charmanten Touch an düsteren Wave, wie er von früheren 4AD oder Hyperium Bands gespielt wurde. Die elegisch sanftmütigen Melodielinien sind von leichter Trauer durchzogen, aber sie bilden keine bedrückte Atmosphäre, sondern eher erzeugen sie eine akustische Hand, welche die Seele streichelt, wie die Mutter ihr Kind, nachdem es nachts aus einem Alptraum erwacht. (andreas)


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