FAUN "Renaissance" (Medieval Pagan Folk)
(Curzweyhl)

Faun gehören mit Sicherheit zu den ganz besonderen Entdeckungen der getragenen Folk Szene. Mit ihrem aktuellen Album beweist die Band erneut ihr akustisches Geschick, und auch wenn sich der Titel nicht auf die Musik, sondern eher auf die Texte bezieht, scheint doch die Renaissance geschichtlich einen Einfluß auf die Musik genommen haben. Man gibt sich verspielt, aber behält sich vor, puristisch zu glänzen, die ausufernden, teils opulenten Erzeugnisse des Barock sind nicht unbedingt das Merkmal der Faune. In ihrem Zauberwald treiben sie ihr Unwesen mit einer gradlinigen, verträumten Eleganz. Sie agieren dabei sehr ruhig und lassen die Atmosphäre mit einer leicht bedrückenden Dunkelheit glänzen. Es sind selten hoffnungsvolle Songs (jedenfalls nicht auf dem ersten Ohr), eher ist die Liebe zur Natur bestimmend und Faun versteht es auch die raue Seite zu beschreiben, bzw. beschreibt die Distanz, welcher der heutige Mensch zur Natur und Wiedergeburt hat. Mit der Band eigenen Faszination lässt man die Songs sanft gleiten, die Liebe zum altertümlichen Detail in Form von Instrumenten ist mit einer melancholischen Getragenheit inszeniert. Zuhören, wegtauchen und wieder zuhören, die Band versteht es mittelalterliche Spannungsbögen zu erzeugen und mit betörenden Gesängen zu verschönern. (andreas)


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