BREATH OF LIFE "everlasting souls" (Melancholic Wave Rock)
(Dark Wings)

Die Belgier können mittlerweile auch bereits auf eine 20 Jährige Geschichte zurückschauen. Sowohl live, wie auch als Silberkonserve sticht ein Merkmal besonders heraus, es ist der herausragende, variable Gesang von Isabelle. Weich, gefühlvoll aber mit einer unbändigen Kraft umgeben erinnern ihre Stimmbandakrobatiken an Kate Bush oder Lene Lovich. Musikalisch hat man im Songwriting noch eine Schippe zugelegt und begeistert mit soundtrackartigen Collagen, welche mit trockener Härte oder seichter Pop-Extrevaganz dargeboten werden. Meist kommt man sehr getragen aus den Boxen, vermeidet aber nicht die rockige Vehemenz, welche die dunklen, an alte Gruselfilme erinnernde Atmosphäre durchdringen. Die Melodien sind verspielte Reminiszenzen an den 80er Wave Pop, allerdings lässt man den Ohrwurm nicht gleich ins Mittelohr beißen, ein wenig Anspruch sollte schon sein und für elegische Momente hat man eine Violine in Petto. Die Düsternis weicht nie ins Depressive, sondern glänzt mit einem erotischen Touch. Ein wenig erinnert es mich an das Siouxsie Nebenprojekt "The Creatures". Allerdings sind die schrägen Momente perfekt in ein homogenes Gewand gekleidet. Der Grundton des Albums ist sehr lieblich entrückt, fast aus dem Nichts zaubert man dabei kleine Dark Wave Perlen, welche romantisch untermalt sich sehr betörend geben, wie das geniale "Mirror eyes". Den Curesken Charme früher Tage hat sich die Band bewahrt, allerdings bewegt man sich weg von "Faith" und bildet eine Brücke zwischen "Pornography" und "Kiss". Das die Band heutzutage allein auf weiter Flur steht, dafür steht ein Song wie "the Land of freeze". Schwarzes Austoben mit Blick auf den Samen dieser Musikrichtung. Der Song hat diese Faszination, welche nicht greifbar ist, nicht beschreibbar ist. Ein sicherlich sehr traditionell gefärbtes Album voller ergreifender Momentaufnahmen. (andreas)


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