:WUMPSCUT: "Evoke" (Dark Pop)
(Betonkopfmedia/Soulfood)

Teil 2:
Nun, ich hab's geschafft und ich hab die Leute provoziert (siehe Teil 1 weiter unten). Meine despektierliche Kritik hatte nur den einen Grund, den allesamt vorhandenen Lobhuldigen etwas entgegenzusetzen. Ohne derartigen Grenzverkehr die CD zu behandeln, fällt schwer, schließlich war Rudy immer ein Spalter. Der Industrial ist sehr flächig angeordnet und ordnet sich zumeist einer orchestralen Melodie unter. So vermischt man im Opener "Maiden" stark poppige Sequenzen mit verträumten Elektro Sound. Der lieblich, teils naive weibliche Gesang ist das perfekte Gegenstück zur bösartigen Stimmorgan-Spende von Rudy. Treibenden EBM mit scheppernder Vehemenz lässt "churist, churist" ertönen. Etwas stockend die Sprachsamples. EBM, herausgerissen aus seinen Ursprüngen. "Don't go" ist bereits wie der Opener stark angelehnt an "Die Form". Während das folgende "evoke" mit seinen schrägen Passagen ansatzweise an frühere Glanzzeiten erinnert, verkommt das Album immer mehr in eine Spielerei. Rudy macht Musik, wie Kinder spielen. Ein ungeordnetes Durcheinander zwischen Lego und Playmobil. Da holt man mal einen Depeche Mode Sample aus den Ärmel (People are People" in Evoke, oder verzichtet gar auf Innovation und schmeißt sein Spielzeugauto gleich gegen die Wand. Rudy verkommt zusehends zu einem von diesen Musikern, deren Hauptaufgabe darin zu bestehen scheint, die 80er Wave Pop Faszination auszuschlachten und mit modernen Mitteln die Leichtigkeit des Popstar sein auszukosten. Auf der anderen Seite weiß Rudy natürlich, was die Fans und vor allem die DJ's von ihm erwarten. Klassisch angehauchte Stücke wie das elegische Instrumental "Tomb" oder das vom Cold Industrial beeinflusste sanftmütige "Hold" sind verquere Lichtbilder einer ansonsten rein auf den Tanzboden fixierte Musik. (andreas)


Teil 1:
Nein, was haben wir gelacht, Rudy als Mickey Mouse im Disney Park moderner Pop-Kultur. Da verarscht einer seit Jahr und Tag ein Publikum und so richtig wahrhaben will es keiner. Dabei schreit er geradezu danach, verächtet zu werden, billigste Elektro Pop Songs, perfekt in das Gehör der Teenies implantiert und perfekt der Massenkompatiblität unterworfen. Dass er für sein neues Album gleich Dieter Bohlen als Produzent nehmen musste, tze..tze..tze, die Schwangerschaft von Estefania erscheint in einem ganz anderen Licht. Ach Rudy, was würde ich dafür tun, dich zu sehen, wie du in deinem kleinen Kopier-Shop die Käufer deiner Musik auslachst. Musik, welche die Welt so wenig braucht, wie Kriege oder Windpocken. Aber was interessieren Belanglosigkeiten, Hauptsache ist das Geld, welches man kassieren kann und hier hat Rudy sein Hauptaugenmerk. Warum Konzerte, wenn ich mit 7 Tagen Studio im Jahr mein Leben finanzieren kann? Tja, und am Ende bleibt mir das Lachen im Halse stecken. www.wumpscut.de (andreas)


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