SUNTERRA "Graceful tunes" (Dark Metal)
(CCP Records)

3 Jahre nach ihrem gelungenen Debüt ("last time") sind die Wiener zurück und überzeugen mit einer powervollen Variante des Dark Metals. Neben straighten Gitarrenwällen und dem typischen Wechselgesang zwischen lieblichen weiblichen Stimmbändern und dem bösen Gegenstück mit (teils geflüsterten) Growls hat die Band etwas ganz besonderes in ihre Songs integriert, eine Flöte. Diese erhebt sich immer wieder aus den erdigen Grundtönen und verleiht den Stücken einen geheimnisvollen Touch. Songwriterisch wird versucht den Songs mehr Atmosphäre zu verleihen, welches nicht immer gelingt und zudem die Gradlinigkeit des Debüts etwas unterdrückt. Heuer liegt ihre Stärke eher in den ruhigeren Stücken oder wenn man wie in "The spirit of Light" die aggressive Seite mit dark-wavigen Strukturen paart. Die getragene Piano Ballade "somewhere" schleicht sich betörend in die Gehörgänge, während die Gitarren den Untergrund mit doomigen Saiten praktizieren. Gerade hier, wenn die musikalische Seite nicht so opulent regiert, wird deutlich, welche Kraft in der liebreizenden Stimme steckt. Sängerin Lilly gelingt es perfekt, den Hörer zu lenken und die Aufmerksamkeit auf den Text zu lenken, während die hier hymnisch erklingende Flöte den folkigen Touch kristallklar zelebrieren kann. "Quid est libertas" besitzt nicht zuletzt durch die klassisch introierte Einleitung, sondern auch durch eine barocke Ausrichtung, welche Don Quichote gleich gegen Windmühlen in Gitarrenform ankämpfen etwas von Haggard. Während Piano/Keyboard, Flöte und weiblicher Gesang die harmonische und auch durchdringende Seite ausmachen, erscheinen die Growls und Saitenattacken ein wenig uninspiriert. (andreas)


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