SAINTS, THE "Nothing is straight in my House" (Punk Rock)
(Cadiz Recordings)

Die alten Helden aus Australien sind seit 1977 aktiv und die Epoche '77-'80 ist auch auf dem aktuellen Album zu hören. Schmutziger Rock mit Spätsiebziger Punk Attitüde bekommt das Ohr als Arbeit. Wie es sich für diese Ära gehört, behalten sich die Gitarren ein sehr egozentrischen Eigenleben vor. Als erstes kommen einem natürlich die Stooges in den Sinn, aber auch Birthday Party oder Wipers sind nicht weit entfernt. Der Gesang, leicht nasal geprägt, sorgt fast für den ruhenden Pol im Chaos. Mit "digging a hole" zeigt sich die Band von einer melancholischen Country Seite, während man ansonsten meistens direkt auf die Zwölf zielt. Der Opener "porno Movies" sanft introiert entwickelt sich in kürzester Zeit zu einem abgedrehten Zeugnis voller schräger Töne. Wild und ungezügelt lässt man einen Song in bester Iggy Tradition folgen. Der Titelsong hat nicht nur wegen der Textzeile dezente Referenzen an Madness. Mit "I couldn't help myself" befindet man sich kurzzeitig in einem verwirrenden Art Rock Zirkel, während das schräg-poppige "paint the Town electric" schnell ins Ohr geht und trotz aller Schrägheit eine Melodie (bzw. Rhythmus) besitzt der direkt ins Blut geht. Immer wieder kommen dezente Blues Versatzstücke an die Oberfläche und bei "nylon pirates" spielt man mit U2 auf Speed. Insgesamt ein nostalgisch anmutendes Werk, welches trotz oder gerade wegen seiner schrägen Komponente so gar nicht in die heutige Zeit passen will. (andreas)


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