MILU "No future aus Gold" (Melancholie Pop)
(Drakkar)

Ich war sehr skeptisch nach der Single, welche sie mit Peter Heppner aufnahm. Aber was die Mila Mar Sängerin hier auf ihren ersten Solo-Album abliefert, ist künstlerisch hochwertig. An ihrer Stimme gab es ja nie irgendwelche Zweifel und auch heuer gelingt es ihr, die Oktaven Leiter als ihr Lieblingsspielzeug zu betrachten, allerdings erinnert nicht mehr so viel an Lisa Gerrard Zeiten wie bei Mila Mar. Die kraftvolle Eleganz wird hier gehaucht. Anke gelingt der Spagat zwischen melancholischen Wave Songs, ihren ganz eigenen Anspruch an klassischen Songwriting und charmanten Pop Melodien. Fast selbstverständlich covert man den alten Alexandra Klassiker "Mein Freund der Baum" (Das Original bleibt allerdings unübertroffen) oder dringt tief in den französischen Chanson mit "Lustschmerz". Wie die Songs arrangiert sind und wie sie von der stimmlichen Eleganz getragen werden, das erinnert nicht selten an "Element of Crime" und wenn das Ganze eine Spur von waviger Romantik besitzt, könnte glatt Blixa Bargeld's "sexy Silence" Phase die Muse gestreichelt haben. Angesichts des aktuellen Deutsch-Pop-Booms sollte man nicht den Fehler begehen und Milu mit farbigen Monden oder Sommermonaten verwechseln, denn dann greift ein Obstreiches Sprichwort. (andreas)


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