JACK FROST "Wannadie Songs" (Gloom Doom Rock)
(Massacre Records)

Das aktuelle Album der österreichischen Gloom Rocker ist wesentlich straighter als der Vorgänger instrumentiert. Die doomigen Klänge haben etwas vom Feeling der Fields der späten 80er und phasenweise lässt man gar Post Punk Versatzstücke in die Songs fliessen. Die trockenen Saiten zerschneiden die melancholische Atmosphäre, bleiben aber trotz dezenter Heftigkeit schleppend. Ab dem dritten Song ist diese Einleitung aber schon Makulatur. Sänger Phred lässt seine Trauerflor behafteten, tieftönenden Stimmbänder in bedrückender Manier fast rezitierend über einen durchdringenden "Wall of Sound" schweben. Allerdings versinkt diese Band mit zunehmender Spielzeit im eigenen Sumpf. Melodien wiederholen sich und ihre zähfließenden suizidalen Attacken sind gebremste Schnitte durch die Vene der Homogenität. Man legt viel Wert auf atmosphärische Dichtheit, in diesem Kontext stören aber die straighten Auswüchse zu Beginn. Entweder ich haue den Doom dem an Bahnschranken stehenden Selbstmörder um die Ohren, oder ich geb' ihm den musikalischen letzten Schubs. Beides zusammen verschreckt nicht nur den Zugführer. Wenn man die Musik im Einklang mit dem Coverartwork bringt, ist es die perfekte Begleitmusik zum langsam der Tapete herabfliessenden Blutstropfen. Die Monotonie umschleicht die Eleganz katzengleich, das erste Bellen aber verschreckt sie derart, das selbst das graue Mausgetier nicht mehr schmackhaft den Gaumen benässt. Speichelfluß werden aber all die Doomsters bekommen, wenn sie sich mit dem letzten Bier, ihrer Seele entledigend der Endlichkeit hingeben. Ein zum Ende hin immer mehr bedrückendes Werk, welches Schlingengleich den Hals immer und immer und immer dichter zusammenzieht. (andreas)


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