GRAVE FLOWERS "incarcerated sorrows" (Gothic/Doom Metal)
(Firebox Records)

Ganze fünf Jahre ließen sich die Schweden Zeit, um den Nachfolger des 2000er Debüts "solace me" in die düstere Gemeinde zu schmeißen. Dass die Band nicht nutzlos rumsaß, sondern an den Songs gefeilt hat, ist dann auch deutlich zu merken. Die Grabestiefe Finsternis wird geschickt in bedrohliche Melancholie geführt. Der Gesang ist wesentlich wärmer und die Saiten lassen sich Melodie-technisch auf einen eindringlichen Sound mit Keys ein. Die Gitarren bleiben dabei immer schön doomig und sind mit reichlich Moll versehen. Dezente Prog Rock Einflüsse sind in dezenten Breaks eingebaut. Gleich als zweiten Song gibt es mit "lackrosy" einen Höhepunkt. Trauerflor Melodie mit einem Gesang, der unaufgesetzt und trotzdem durchdringlich die Gänsehaut über den Körper jagt. Etwas straighter wird man bei "fear of future", aber diese trockenen Gitarren sind nur die Einstimmung zu einem sehr atmosphärischen Klangbild. Überhaupt sind die Stücke sehr getragen dargeboten, behalten sich aber vor nicht mehr ganz so suizidal depressiv wie auf dem Debüt zu klingen. Eher bestimmt eine klare Schönheit, deren Schwermut sich in betörender Weise über die bedrückenden Melodielinien legt. Man legt viel Wert auf ausufernde Songs, meist sind die Stücke jenseits der 7 Minuten Marke. Allerdings gelingt es im Verhältnis zu anderen Doom Bands, diese Zeitspanne nicht nur mit Monotonie zu füllen, nein, hier gibt es geschickt eingefügte Breaks, Gitarren-Soli und zu guter letzt, benutzt Shouter Matte die Zeit, um wirkliche Geschichten zu erzählen. (andreas)


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