CEMETARY "Phantasma" (Dark/Industrial Metal)
(Blackmark/Soulfood)

Etwa 5 Jahre hat Mathias Lodmalm gebraucht, um eine neues Cemetary Album zu produzieren. Zwischendurch hatte man gar das gefühl, es wird nie etwas mit "Phantasma", zu lange war es angekündigt und der Release immer wieder verschoben worden. Jetzt ist es aber doch soweit, ein neues Album beim alten Label Black Mark, aber immer noch auf den neueren Pfaden, wo Industrial und Elektro Einflüsse den dunklen Metalsound bestimmen. "Phantasma" ist dabei das bislang abgedrehteste Werk von Lodmalm geworden, ein wahrer psychedelischer Drogenrausch, dem man hier in teils doomig und lavamäßig zähfließendem Sound ausgesetzt ist. Beim ersten Hören klingen die Songs etwas befremdlich und zugleich vertraut. Cemetary Trademarks auch früherer Alben sind eindeutig zu vernehmen, dazu die extravagante Industrial Interpretation Lodmalms neuerer Werke. Man hat das Gefühl, dass Lodmalm hier ähnlich wie Johan Edlund mit Tiamat zu "A Deeper Kind Of Slumber" Zeiten, eine extrem psychedelische Phase ausleben muss. Musikalisch ähnelten sich beide eh schon immer ohne gleich zu klingen. Wenn man die Scheibe ein paar Mal gehört hat, haben sich ein paar Songs wirklich hypnotisch ins Hirn gebrannt, wie z.B. "Plasma Phantasm", der sich zähfließend in die Gehörgänge einschleicht und durch Lodmalms (hier ausnahmsweise) extremen Gesang eine aggressive Note erhält. Andere Songs, wie z.B. "Coma Burn", rocken dunkel und beschwörend, ohne dass man sich ihrer Intensität entziehen kann. Dazu mischen sich befremdliche Klänge mit in den Song ein, die beim letzten Drogenrausch entstanden sein müssen. Leider gibt's aber auch ein paar Tracks, die sich auch nach mehrmaligem Hören nicht so richtig entwickeln wollen, dennoch nicht schlecht sind. Sagen wir mal so, es gab schon bessere Cemetary Alben früher, aber da Cemetary schon immer eine spezielle Art von Sound hatten, sollten Fans der Band auch dieses Mal zugreifen, anderen sei das Reinhören empfohlen. (eller)


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