TRISTANIA "Ashes" (Gothic Metal)
(Steamhammer/SPV)

Wären die Norweger Ballonfahrer, hätte der Abwurf vom bombastischen Songwriting die Band sicherlich nach oben befördert. Aber als Musikcombo muß man für derartige Höhenverschiebungen einen gleichwertigen Ersatz liefern. Das ist mit dem aktuellen Album nicht gelungen. Die Songs plätschern entweder dahin oder werden von monoton gespielten Gitarren seelenlos intoniert. Seelenlos auch die Gesangsleistungen. Ganz besonders der aggressive männliche Part wirkt zu sehr improvisiert. Stimmen und Gesang, einzige Ausnahme hier komischerweise die Aggro-Schrei Variante, laufen meist konträr zur Melodielinie. Die Integration von Gothic-Atmosphäre ist in den ruhigen Passagen gelungen, allerdings werden derartige, wohltuende Breaks zu selten offenbart und dann meist von belanglosen Gegruntze niedergeschmettert. Ist "The wretched" jetzt Goth Metal oder einfach nur inspirationsloser Schrott? Die Band gibt sich zwar überall Mühe, erreicht aber nicht mal das Saisonziel einer Demo Band. Hauptsongschreiber Morten Veland fehlt an allen Ecken und Kanten. "Cure" könnte ein schöner Song sein. Wie wenig neu das Ganze ist, erfährt man, wenn man nebenbei die zweite LP der Fields laufen lässt. Lasst euch also nicht von den positiven Kritiken blenden, derartige Musik gibt es jeden Monat in Dutzendfacher Ausfertigung besser. www.tristania.com (andreas)


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