NEUROTICFISH "Gelb" (Atmospheric SarKastic Elektro)
(strange Ways/Indigo)

Psychisch gestörte Flossentiere schwimmen im ungereinigten Aquarium, stoßen dabei des öfteren gegen das Glas und lachen Nemo aus. Die "Bomb" sorgte bereits im Vorfeld für einen ausgeprägten plätscherischen Leichtsinn. Das Gesamte ist verspielt, besitzt aber durch den leicht hoffnungslosen Gesang einen ganz besonderen Charakter. Aufgebaut auf teils einfachen aber gutfunktionierenden, clubtauglichen Klängen, tobt sich S. Mario Klein textlich ein mal mehr aus. Er prangert an, er verzweifelt, er kämpft gegen Windmühlen und lässt den Krieg in seinem Herzen süffisant zwischen Ironie und Zynismus pendeln. Er könnte sich das Leben so einfach machen und einfach als moderner Fisch der 80er durch die Strömungen der Elektronik sich zum Laichen unter einem Stein ein bequemes zu Hause suchen. Dieser Stein würde allerdings dahinvegetieren und ihn ohne Kompass zwischen Wumpscut und Depeche Mode alleine lassen. Was macht Mario, er besorgt sich diesen Kompass und erklärt sich gleich als Kapitän, manövriert sich durch Synthie Pop, hypnotischen Trance oder treibenden Club-Elektro. Vor allem textlich (übrigens meist auch phonetisch) ist er seinen Mitstreitern im Haifischbecken immer eine Zungenspitze voraus. Die limitierte Version kommt im Pappschuber und erhält auf einer zusätzlichen CD das Audiobook "die Bombe, die nicht tickt" (andreas)


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