ANTICHRISIS "A Legacy of Love Mark II" (Gothic Folk Rock)
(Reartone records)

Die Band verbindet mit romantisch-phantasievoller Ader Goth Rock, Irish Folk und Dark Wave zu einem sanftmütigen Cocktail und garniert ihn mit einer bittersüßen Metal Frucht. Hochmelodisch und von verspielter Energie umhaucht, agiert man mal druckvoll, mal melancholisch, lässt aber auch mal die bedrückend düstere Seite nach außen. Die atmosphärisch dichten Kompositionen werden neben fetten Saiten und rhythmischen Drums auch von klassischen Instrumenten inszeniert. Gesangstechnisch arbeitet man mit einer glasklaren weiblichen Stimme und dunkel, warmen männlichen Stimmbändern, die ab und an auch mal zu aggressiven Ausbrüchen neigen. Die raue, unberührte Natur erscheint ebenso vor dem imaginären Auge wie ein frisch gezapftes Guiness in einem abseits gelegen Pub. Es gelingt durch abwechslungsreiches Songwriting, den Hörer durch die verschiedensten Gefühlswelten zu schicken. Herrlich das balladeske, von einem Klavier Intro eingeleitete "Dancing in the midnight sun". Ein akustischer Ohrgasmus mit leidenschaftlichen Gesängen dargeboten und gipfelnd in einen durch und durch betörenden Refrain. "Baleias Bailando" erinnert mit folk-rockigem Charme an Bands wie "Oyster Band" oder "Fiddlers Green". Auf der anderen Seite lässt man durch seichtes Einfließen von Pop Appeal Erinnerungen an "Schandmaul" wach werden. Allerdings agiert man wesentlich facettenreicher, was vor allem die dunkle Ballade "Planer Kyrah" beweist. Hier winkt selbst der gute alte Carl Mc Coy zufrieden aus seinem Grab. Genau so bestechend "End of December". Die Akustikgitarre schleicht über eine Gothic Atmosphäre und die Art wie der Chorus zelebriert wird und zum Mittelpunkt mutiert erinnert mich (komischerweise) an Boa und hat gar etwas Stranglers Feeling. Eine wirklich schöne Platte. Info: www.antichrisis.de (andreas)


Startseite www.amboss-mag.de