VITTORIO VANDELLI "a Day of warm Rain in Heaven" (Neoklassik / Theatralic Goth)
(Equilibrium Music)

Vittorio dürfte den meisten bekannt sein als Mitglied der Band Ataraxia, mit der er nicht weniger als 18 Alben aufgenommen hat. Sein Solo Werk knüpft zwar an die Musik von Ataraxia an, streift sie aber dennoch nur dezent. Südländische Folklore in ihrer dunklen Variante paart sich mit klassischen Strukturen, während die Musik Soundtrackartig dahingleitet. Bunte Facetten der Melodie werden mal Kirmesgleich, mal voller theatralischer Hingabe dargeboten. Während Vittorio alle Instrumente selbst einspielte lässt er sich gesanglich doch von dunkler, weiblicher Erotik betören. Die Songs sind für die gleichsam bombastisch, wie minimalistische Ausrichtung sehr kurz gehalten. Die Dramatik ist unterbaut von schnellen Schnitten, behält sich aber vor, im richtigen melancholischen Moment für längere Zeit zu beharren. Die Saiten eregieren mal monoton, mal weich, mal durchdringend. Der Gesang reicht von verquerer Opern Arie über langweilig-den-Ton-haltend bis hin zu bedrückenden Stimmband Orgie. Leichtfüssig durchwandert man die Theatralik, erschafft Götter aus natureller Akustik-Gitarre. Heavenly Voices, welche selten in Liebreiz verfallen, lassen eher die dicke italienische Drone mit vibrierenden Stimmbändern glänzen. Fast leise die Begleitung, das Songwriting begrenzt auf wenige Tempiwechsel, deren nicht immer leicht durchschaubarer Charme die Trauerweide mit Tau bedeckt. Bedrückend der Sprachgesang in "a sadder and a wiser man", erinnert etwas an Anne Clark, zeugt allerdings von einer tiefgreifenden Dunkelheit. Ein in sich stimmiges Album, aufgrund der teils monotonen Saitenarbeit und der klassischen Opern-Arie mit hellen Stimmbändern schwieriges Album. Hie und da ein kleiner Pop Einschub oder ein betörender Refrain hätten dem dramatischen Werk sicher nicht geschadet. Info: www.ataraxia.net (andreas)