LYCOSIA "Lycosia" (Glam Goth Deluxe)
(Equilibre Music/Indigo)

Das soll dann also die Glam Goth Metal Entdeckung aus Frankreich sein. Schweinerock gepaart mit Hardrock der 80er und dezent am HIMbeereis eine Ville Valo leckend, letzteres mit einer leichenblassen orientalischen Zunge. Von Gothic Atmosphäre keine Spur. Der Glamour einer vakanten Musikarchitektur eines leeren Raumes. Roh, verstörend exzentrisch und mit einer Vehemenz der Rauheit frönend, kommt diese Band direkt aus den Pariser Demo Kellern an die Oberfläche. Elektronische Verspieltheit voller Inspiration, dessen Ideen allerdings auf dem Altar der belanglosen Rock Melodien ein tristes Dasein heraufbeschwören. Billigst werden Keys aus den 80ern kopiert und mit druckvollen Gitarren zwar brachial verfeinert, trotzdem funktioniert das bunte Potpourri nicht, weil man einen Vokalisten Unterschlupf gewährt, der zwar sein Baby Geschrei geschickt ins Erwachsenen-Alter rettete, aber gleichsam die Monotonie der nervenden Blagen beibehalten hat. (andreas)