BIRTHDAY MASSACRE, THE "Violet" (Wave Pop)
(Repo rec./Alive)

Das musikalisch/visuelle Projekt entstand '99 in Toronto. Unter dem damaligen Namen "Imagica" veröffentlichte man das Debüt "Nothing and Nowhere". Das aktuelle Werk beherbergt die in Kanada bereits veröffentlichte EP "Violet" und vier Stücke des Erstlings. Die Band glänzt mit einem charmanten und spielerischen Umgang mit dem 80er Wave Pop. Durch den weiblichen, sehr variablen Gesang dringen als erstes Vergleiche mit Dalbello ("Loves End") oder Siouxsie ("Happy Birthday") ins Hirn. Geschickt nähert man sich der kitschig, bunten Welt und kleidet sie durch verwaschene und leicht düster gespielten Gitarren. Die charmant, vertrakten Melodien glänzen durch eine Harmonie, welche dem grabenden Ohrwurm ein leichtes Spiel bescheren. Ein glänzender Höhepunkt ist das im Synth Pop behaftete "Violet", hier erklärt man die Einfachheit im Umgang mit dem Wechsel von Strophe zu Refrain zu einer Kunstform. Die Stimme versprüht eine fast kindliche Neugier, welche sich elegisch über einen atmosphärischen Sound legt. "Play Dead" lässt die Band in Theatralik versinken, während man das düstere Pop Element sanftmütig einer Frischzellenkur unterzieht. Die Stimme ist die Bettdecke mit der man sich am Abend zudeckt um in süße Träume zu verfallen. Fazit: Auch wenn die Gitarren mich manchmal aus meinen 80er Tagträumereien aufwachen lassen, ist das zurückversinken immer wieder gegeben. Die Moderne küsst die Nostalgie und beide entschlafen in inniger Umarmung. (andreas)