OYSTERBAND "The big session 1" (Folk)
(Westpark)

Hier handelt es sich nicht um ein neues Werk der Oysterband, es als Live CD der Band mit Gästen zu titulieren, wäre auch nicht ganz richtig. Denn hier hat jeder der teilnehmenden Künstler seinen Teil dazu beigetragen. Anfang 2004 mietete man für drei Tage die Buh Hall in London und installierte ein kleines Studio vor der Tür. Neben der Elite der britischen Folk Künstler (Eliza Carthy, Jim Moray, Ben Ivitsky, James O'Grady) gesellten sich diesmal auch Steve Knithley und Phil Beer (Snow in Hands) und als ganz besondere Überraschung Brett und Rennie Sparks (The Handsome Family). Geboten wird ein Folk Mix aus traditionellen Songs und Covern. Überraschend die Neubearbeitungen im alten Gewand der Songs "Whiteheaven" und "When that Helicopter comes" von The Handsome Family. Auf dem ersten Ohr verstörend, aber gelungen die im traditionellen Folk behaftete Version des Joy Division Klassikers "Love will tear us apart". Nicht nur hier, auch beim von Sängerin June Tabor hingebungsvoll dargebotenen "Lowlands" regiert die Düsternis. "Lowlands" wird sehr ruhig und sehr akzentuiert musikalisch begleitet. "Country Life" kommt dagegen sehr beschwingt daher und besticht mit leichten Western Touch und einer betörenden Violine. Ein faszinierendes Werk, welches von handwerklich perfekten Künstlern dargeboten wird. Auf der anderen Seite glänzt das Album auch durch die Einfachheit. Ergreifend. (andreas)