GEYERS "Lästerzungen" (MA/Renaissance Hardrock)
(Geyers records)

Seit Mitte der 80er existiert diese Band (früher "des Geyers schwarzer Haufen") aus dem Süden der Republik und begleitet seit 1998 "Blackmore's night" (Ritchie Blackmore steuerte die Gitarren beim Titel "God's Gospel bei) bei ihren Deutschland Konzerten. Ein buntes Sammelsurium aus Musik der vergangenen acht Jahrhunderte wird mal druckvoll rockig, mal balladesk den Gehörgängen zugeführt. Die Band versteht es dabei dem traditionellen Liedgut eine moderne Facette aufzusetzen, gleichwohl den Originalklängen aus alten Zeiten zu huldigen. Das man nebenbei die 70er intensiv mit seinen Lauschern verfolgte, davon zeugen die 13 Stücke dieser CD. Vor allem die Saitenarbeit, egal ob akustisch oder elektrisch erinnert ein wenig an Deep Purple. Sehr verspielt und mit einer großen Detailverliebtheit erzeugt man mit altem Instrumentarium eine Atmosphäre, bei der einem sofort Burgen auf einem Hügel mit viel Grün in den Sinn kommen. Das Ganze ist zudem mit Melodien genährt, die mal betörend, mal elegant erklingen. Textlich reicht die Palette von verwegen über Realität bis hin zu humorvollen, leichten Sarkasmus. Zwischendurch gibt es immer wieder Passagen, welche ein wenig an frühe Singer/Songwriter erinnern (So hat "Volle Schüsseln" (auch vom Gesang her) etwas von Klaus Hoffmann). Mit barockem Liebreiz erzeugt man im Instrumental "Gevotten" (Musik: Michael Pretoris) eine verträumte Elegie, welche mit einer apokalyptischen Saitenattacke vervollständigt wird. Eine zeitlose Mär wird in "treulose Freundin" sehr poetisch erzählt. Der verbitterte Narr auf dem Cover wird schlussendlich mit einem verschmitzten Lächeln seinen Tanz aufführen. Weitere Infos unter: www.geyers.info (andreas)