NOCTE OBDUCTA "Nektar - Teil I (Zwölf Monde, eine Handvoll Träume)" (Atmospheric Black Metal)
(Supreme Chaos Records)

Eine der ungewöhnlichsten, interessantesten deutschen Black Metal Bands hat nun ein zweigeteiltes Album am Start, dessen erster Part jetzt draußen ist, dessen andere Silberling im Januar folgen soll. Trotz der lediglich vier Leider plus Intro gibt sich Teil eins von "Nektar" mit einer Spielzeit von über 50 Minuten doch sehr großräumig. Musikalisch steckt in den Stücken, die zwischen 8 und 16 Minuten lang sind, einen reichhaltigen Black Metal Fundus aus getragenen Passagen, technischen Elementen und den Hochgeschwindigkeitspassagen. Old School trifft auf neue Wege, der Nocte Sound hat sich schon etwas gewandelt. Oft sehr atmosphärisch und ruhig gehalten, türmen sich die Songs aber auch schon mal zu wahren Orkanen auf. Dazwischen dann immer wieder Überraschungselemente wie die an einen Hawaii Urlaub erinnernden Passage im ersten Stück, "Frühling: des schwarzen Flieders Wiegenlied". An den Songtiteln erkennt man, dass nicht umsonst 4 Hauptsongs produziert wurden, orientieren sich Nocte Obducta nämlich an den vier Jahreszeiten, ohne das gesamte Projekt als Konzeptalbum sehen zu wollen. Nicht nur wegen der Länge auch wegen der Experimentierfreudigkeit, die Nocte hier an den Tag legen, bleiben als einziger, etwas hinkender Vergleich wohl nur die letzten beiden Alben von Nagelfar, um sich in etwa Nocte Obducta 2004 vorzustellen. Wer sich in ein komplexes, vielseitiges Black Metal Universum einzuleben vermag, dem bieten Nocte Obducta viele schöne und interessante Stunden. www.nocte-obducta.de (eller)