SCHELMISH "Ign Gena" (MA)
(Curzweyhl)

Die schelmischen Spielleute sind fleißig und veröffentlichen nun innerhalb kurzer Zeit bereits ihr fünftes Album. Während man zu Beginn meist auf traditionelles Liedgut zurückgriff, schwang man diesmal die variantenreiche Feder ganz extrem und hat neun Eigenkompositionen im Programm. Heuer widmet sich das Septett dem Feuer und ob die kleine Anekdote, dass während der Aufnahmen ihr Proberaum abrannte, nun einem hypnotisierten Mitglied entrann oder wahrlich geschehen ist, sei dahingestellt. Die Schelmische haben erneut ein geniales Album am Start. Wechseln dabei zwischen irischer Folklore, orientalischer Balladeskität und durchdringen MA Orgasmen. Die altertümlichen Instrumente wie Sackpfeifen, Schalmeien, Drehleiern, Bouzoukis, Flöten und Trommeln werden dabei erneut perfekt gespielt und passend zum Motto brennt der Saal, denn die Spielleute sind stürmisch und druckvoll, bevor aber alles in einer Orgie unkontrolliert aus dem Ruder läuft, besinnt sich die Combo auf ihre balladeske Stärke. Gekonnt lassen sie eine Melancholie und verträumte Atmosphäre in ihre Soundstrukturen einfliessen, welche ansonsten von einem kindlichen Spieltrieb beherrscht werden. Im sakral intoniertren "vidabat bur" verarbeiten sie dann auch mal einen Text von Goethe. "Pantoletta" ist ein Tanzstück, das die Pantoletten zum Brennen bringt. Liebeszauber verarbeitet einen Text aus dem 17. Jahrhundert mit der typischen schelmischen Eleganz. Und die Eigenproduktionen klingen, als wären sie während eines fürstlichen Rittermahls entstanden. Ein sehr gelungenes Cover-Artwork vervollständigt das Gesamtbild. www.schelmish.de (andreas)