CURIOUS "The Intimate Stranger" (Gitarren-Wave)
(Genetic Music)

Die Ostwestfalen starteten ihre Karriere als Cure-Coverprojekt. Das ist nun fünf Jahre her und es ist viel passiert. Die Band hat sich Schritt um Schritt von einem übergroßen Schatten gelöst und eine eigene Identität im guten alten, 80er inspirierten Gitarren Wave gefunden. Zwar sind The Cure immer noch präsent (Bass, Gesang, Key), aber sie werden nicht mehr kopiert, sondern liebevoll gehuldigt. Umhüllt von getragenen Atmosphären erzeugt man samtene Melancholie, welche sich sehr gefühlvoll an die Gehörgänge schmiegt. Sänger Olli's Stimme wird etwas hallig intoniert und besitzt diesen Trauerflor auf den Stimmbändern, welcher die bittersüßen Melodielinien in elegische Bahnen lenkt. Die Songs beherbergen trotz ihrer durchdringenden Melancholie ein gehöriges Maß an Verspieltheit und die Nostalgie wird zum Lieblingsspielzeug. Einen leichter Hang zum Pop sorgt für Eingängigkeit und erleichtert den Zugang, während der ältere Konsument bereits tagträumerisch das Früher in schwarzumrandeten Lettern vor dem geistigen Auge spazieren gehen sieht. Es ist ja immer schwierig, das Wort "schön" in einer Rezension unterbringen, weil es etwas imaginäres, etwas sehr subjektives ausdrückt, trotzdem, diese Musik ist wunderschön. Ein Album, in dem sich Fans von Cure, Clan of Xymox oder The Essence baden werden. Ob sich jüngere Semester zu diesem Bad einladen lassen, sei dahingestellt, da ihre Ohren in den 90ern in den meisten "schwarzen" Discos doch arg ramponiert wurden. www.curious-band.de (andreas)