MEDUSA'S CHILD "Immortal...mind cogesion" (Dark Power Metal)
(STF Records)

Selten ein derart dicht arrangiertes Power Metal Album gehört, bei dem Bassist und Drummer eine wahnsinnig erscheinende Einheit bilden. Der Gesang rau, druckvoll, lässt sich auf den Saiten tragen. Mystisch der Beginn mit einem Intro aus Stammesgesängen und verträumter Atmosphäre, welcher perfekt in den Opener "Mother Earth" übergeht. Die Trommelarien als tranciger Mittelpunkt. Ruhige Passagen streuen sich in kraftvolle Attacken, während der Hang zur Verspieltheit immer in ergreifender Manier dargeboten wird. Das Finale wird mit Vehemenz zur Explosion gebracht, eine Orgie der Wildheit wird dann abrupt beendet, um mit trockenem harten Rock die Szenerie zu beherrschen. Betörende Choräle beenden 10 Minuten Genialität. Dann braust die speedige Walze über den Hörer. Die Vocals werden aggressiver und trotzdem leuchtet die Lampe der Melodie. Dieses melodische Power-Metal Stück lässt die 80er aufleben, inklusive durchdringender Schreie und gelungener Soli. Bei "Eyes of Fire" denkt man zunächst, der Vorgänger wird wiederholt, bis die vertrackte Keyboardmelodie von einem Besitz ergreift. Begeisternd auch, dass es der Sänger versteht, sowohl in progressivem Licht zu agieren wie in Finsternis. Tempo Hymnen wie "Center of the dark" laden zum Mitsingen ein, bieten aber genug Kraftstoff für nackenbrechende Tanzeinlagen. "Tears of Wolf" zeigt die Band dann von ihrer balladesken Seite. Akustik-Gitarre und trauerbehafteter Gesang, der von betörenden, schrägen female Voices begleitet wird, sorgen für Herbst-Rotwein-Kuschel-Stimmung. DC Crow's Glanzleistung hinterm Mikro. Der sphärische Mittelpart verstärkt noch die gefühlvolle Darbietung. Das folgende "I'm still here" beginnt ebenso ruhig, lässt aber danach in Puncto Tempo nichts mehr anbrennen. Es fetzt. Das etwas seltsam betitelte "fight fire with fire" (Feuerwehrleute wissen die Seltsamkeit zu negieren) überzeugt mit perfekten Power Metal, bei dem vor allem die Felle wildest malträtiert werden. Meeresrauschen introiert das im Fantasy Metal beheimatete "lionheart". Sehr ruhig und elegisch schleicht der Song dahin und dann versinkt man in einem melancholischen Mantel, der wohlig warm und geborgen einem umschließt. Ein klasse Album, bei dem es schwer fällt, den Gesang oder die Musik als erstes zu loben. Info: www.stf-records.de (andreas)