FORSETI "Erde" (Folk Noir)
(Grunwald)

Mit dem aktuellen Album vollenden "forseti" ihre Trilogie ("Windzeit", "Jenzig", "Erde"). Erneut bestechend die rein akustische Instrumentierung, welche selbst ohne Gesang einem dramaturgischen Schauspiel gleichen würde. Die sich in wohlig warmem Folk und betörenden Harmoniebögen wiederspiegelnde Atmosphäre zwischen Melancholie, Wärme und Theatralik, verzückt Ohr und Geist gleichermaßen. Der teilweise mehrstimmige Gesang erzählt von Mythologie, Naturspiritualität und einem enorm innigen Verhältnis zum Leben im Allgemeinen und Natur im Speziellen. Während die sanftmütig geriffte Akustikgitarre den Unterbau besorgt, vergießen Streicher bittere Tränen und Flöten sorgen für mystische Facetten, zum Schluß steht ein Akkordeon für die Verspieltheit. Die Musik ist wie ein Herbstspaziergang, wie die Mittsommernacht an den Extern-Steinen. Es ist Atmosphäre pur, die Musik selbst glänzt mit ihrer Minimalistik, welche ganz selten bombastische Formen zur Unterstützung aufbaut. Die Melancholie als Triebfeder einer einzigartigen Durchdringlichkeit. Die Kraft beziehen die tiefmelancholischen Klänge aus einer Stimmung, deren getragener Rhythmus wohlwollend auf einem ruhigen See schleicht. Kein schräger Ton durchdringt die Einheit aus Stimmen und Instrumenten. Es ist Harmonie, welche im tiefen Dunkel der Mitternachtssonne einen glänzenden Streif zwischen Erde und Himmel erzeugt. Ein akustisches Schmankerl, deren Emotionen in fast unmerklichen Facetten sich bei jedem Hörgenuss neu entkleiden. Die Venus als Fliegendreck vor der Sonne war ein Naturschauspiel. Sonne, Venus und Erde samt Natur als musikalische Einheit ihrer Wahrhaftigkeit und Ursprünglichkeit mit Instrumenten und Gesängen zuzuführen könnt ihr nun mit "forseti". www.forseti-netz.de (andreas)