MOSKOTE "Siebenstreich" (Mittelalter Rock/Folk Punk)
(Eigenproduktion)

Selten hab ich in der letzten Zeit ein Album im Dunstkreis des MA-Genres gehört, welches derart abwechslungsreich ist wie das dritte Album der Goslarer. Da gibt es melancholisch-harte Töne im plattdeutsch gesungenen "fief Söhne", da erscheint in bester Abstürzende Brieftauben Manier ein Song wie "Wahre Liebe". Der gerappte Titelsong erinnert auf dem ersten Ohr wie ein Cover von Stefan Raab's "Hier kommt die Maus". Das Ganze dient als Bandbeschreibung und dürfte bei Konzerten als beste Untermalung für die Vorstellung der Musiker sein. Brachiale Gitarren treffen auf durchdringende Schlagzeugrhythmen im eingängig inszenierten, traurigen "Wildwuchs". Metallisch mit einer durchdringenden Melodie im mittelalterlichen Gewand erklingt "Tyll Eulenspiegel". Zur Vervollkommnung dient eine Querflöte, die einen dezenten Liebreiz in die harten Klänge integriert. Von Songwriting her gibt sich die Band sehr verspielt und scheint auch mächtig Spaß in den Backen zu haben. "Blutpfingst zu Goslar" ist eine Mischung aus Lagerfeuer Romantik und schunkel-artiger Orientalik. Hier werden dann auch weiblichen Backings integriert. Im Refrain arbeitet man mit mehrstimmigen Vokaleinlagen. Die Band hat sich im Vergleich zum Vorgänger enorm weiterentwickelt, erinnert mal an "Schelmish", mal an frühe "Subway to sally", mal an "Saltatio Mortis", durch die Art des Gesanges lässt man zudem auch Folk Rock Elemente in die Musik einfliessen. www.moskote.de (andreas)