ETERNAL, THE "The Sombre Light of Isolation" (Goth/Doom Metal)
(Firebox records)

Die Finnen gehen auf ihrem Debüt (nach einer Promo im letzten Jahr) sehr atmosphärisch zu Werke. Ein sakrales Intro lässt erst spät, die in tiefen Moll gekleideten Gitarren ertönen, während fortan die Keys eine Melodie der Melancholie erzeugen und das Schlagzeug sich schleppend einem Rhythmus unterzieht. Viel ist passiert, bevor die Stimme seine Texte intonieren kann. Evtl. zuviel, weil die Genialität der Musik nicht annähernd auf das niedrige Niveau des Sängers herabzugleiten scheint. Aber Mark muss es angesichts der brachialen Wand aus Friedhofduft und Herbstspaziergang, samt düsteres sinnieren über den Tod mit der Liebsten beim Kerzenschein auch Angst und Bange werden, so versteckt er sich hinter den Gitarrenwänden und ab und zu taucht er auch unter's Keyboard. Aber er beweist Kämpfernatur und lässt seine Stimmbänder in hellen Schrei Vocals die Atmosphäre vernichten, um fortan den Thron der Finsternis für sich zu besitzen. Diesen verteidigt er dann mit tief gegrowlten, leicht geflüsterten Gesängen, die Musiker huldigen den König mit dem blutroten Teppich der Melancholie. Aber diese Musiker schmeißen den Teppich nicht einfach hin, sie rollen ihn mit einem Primborium an bestechenden Melodien aus. Es ist ein schwerer Teppich, der ganz langsam ausgerollt wird und dazwischen immer wieder aggressive Momente, welche den Staub aus selbigen schlagen. "Down" besticht mit seiner orchestralen Monumentalität. In den Zwischenräumen tanzen die Ohrwürmer in schwarzen Kleidern nach einer eindringlichen Melodie. Die Düsternis für kurze Zeit eingefangen von einem Netz, welches sich elegisch über das Fundament getragener Energie legt. Nichts zu spüren von anfänglichen Zurückhaltung des Sängers. Er lebt die Songs, scheint die Texte aufgesogen auf einer Woge der Harmonie in des Hörers Hirn zu malträtieren. Der Titelsong scheint zunächst ein undurchdringliches Dickicht aus Brachialität und verwegener Melodie zu sein. Die schleppenden Saiten quälen sich in einem Rhythmus, der betörend die Dunkelheit in ein Schattenbildnis voller herrlicher Momente versetzt. Die ausgemalte Schwärze ist vom stimmlichen Edding erzeugt. Es ist fast so, als würde sich die Band in einen Rausch spielen, der die suizidalen Tendenzen aller Depressiven mit der Helligkeit der Melodie blenden will. Es gelingt, die Band erzeugt Gefühle, sie schafft es den Hörer mitzunehmen auf ihre Alptraumreise. Morbide Schönheit gepaart mit dem schwermütigen Duft des Dark waves, doomig inszeniert und mit einem Songwriting versehen, dessen Melodie fast erschreckend eingängig erscheint. Weitere Infos: www.the-eternal.com (andreas)