TWIN MACHINE "Generator" (Cold Elektro/EBM/Synthie)
(Paindailectric)

Das Berliner Duo ist bereits seit 1996 unterwegs und das merkt man auch an ihren durchgestylten Electro Sounds. Die Songs, welche durchaus die Wurzeln des 80er EBM wässern, werden von einer kühl-romantischen Atmosphäre beherrscht. Die Flächen sind akzentuiert gesetzte, druckvolle Melodienlinien, die teilweise lieblich glänzen und verspielt wirken, darunter gelegt wird ein Soundtrack, der tanzbar und verquer die betörende Düsternis ins Licht holt. Die Vocals mal schräg, mal in eindringlicher Weise die Rhythmik unterstützend. Dazu gibt es auch sehr krachig inspirierte Stücke wie das schräge "take me down". Sprachsamples und Verzerr Vocals thronen über düstere Maschinenparks, deren bedrückende Ausuferungen Alpträume hervorrufen. Experimentell die Mischung aus Eingängigkeit und tanzbarer Elektronik in "freeze". Ruhige, atmosphärische Ruhepole sind perfekt ins Gesamtgefüge des Songs integriert. Die Stimme wirkt zudem herrlich abwesend und in Gedanken versunken. Schlagwerk-Ästhetik geht in treibende Energie über, die Stimme klar und mit erzählenden Charakter versehen, wird im Refrain von eindringlichen Backings unterstützt. Die zigarettengeschwängerten rauen Vocals sind der perfekte Begleiter der dunklen Klänge. In "emergency" frönt die Band dem Elektro Pop der 80er, behält sich aber vor ihn mit schrägen Sampling in die Underground Discos zu verbannen. Die Schönheit, balladesk offenbart, wird in einer absurden Fesselorgie gebannt und schleicht mit hängenden Köpfen dem Pop entgegen. Verwegene Loops und Brachial Romantik begleiten das, an Depeche Mode erinnernde "final landslip". Die Angst vor eingängigen Melodielinien verhindert, dass der Song zu einem einfach konsumierenden Hörgenuss wird. Zwischendurch beherbergt das Album Soundstrukturen, die ein wenig an Kraftwerk erinnern, besonders die Science Fiction mäßig gespielten Keyboard-Parts erinnern an die Epigonen der Elektronik Musik. Ein gelungenes, sehr anspruchvolles Werk, welches leichter den Weg in des Hörers Ohr findet als der Vorgänger "NEO". Das balladeske "desert" zeigt die Band von ihrer melancholischen Seite. Ganz nebenbei mein Lieblingssong auf "Generator". www.twinmachine.de (andreas)