RETROSIC, THE "God of hell" (Dark Electro)
(Tribune Rec. / Minuswelt / Soul Food)

Mal ganz im Ernst, von meiner anfänglichen Euphorie war ich schon nach zwei Durchläufen der neuen Retrosic wieder runter. War die "Ground Zero" EP noch ein absoluter Hammer, so schafft es Cyrus jetzt tatsächlich, in der Belanglosigkeit zu versinken. Vielleicht liegt es (mit viel gutem Willen) auch an der Vorab-Promo, aber das Album ist meines Erachtens noch nicht ganz fertig. Oder war der Druck einfach zu groß? Ich weiß es nicht und will es auch gar nicht wissen. Vergleiche zu :Wumpscut: hinken ja immer, da eh niemand das Niveau eines Rudy R. erreichen kann, aber wenn man, wie hier, sich so sehr darauf beschränkt, die Trademarks eines erfolgreichen Acts 1:1 zu kopieren, muß man damit leben. Was bei :W: ausgereifte Songsstrukturen und mit bedacht gewählte Samples sind, endet hier in eintönigen Melodien und krampfhaft böse klingen wollenden Songs. Mal hart ("Maneater"), mal eher ruhig ("Tale of Woe") präsentiert sich "God of Hell" auch in einer limitierten 2 oder gar noch 3 CD Box mit diversem Zusatzmaterial. Die 3 CD Box kommt als Buch und soll jetzt schon bei Ebay rund 50,- EUR kosten. Einzig zwei Songs auf God of Hell sind zu empfehlen:
"Dragonfire" - poppiger Industrial-Hit mit Samples in bester Feindflug-Tradition
"Elysium" - hier singt mal 'ne Frau zu orientalischen Klängen, sehr schönes Lied, welches manches Mal an Dead Can Dance erinnert. (bastian)