MINERVE "Breathing avenue" (Elektro/Synth Pop)
(Pandailectric)

Synthie Pop/ Elektro, neuerdings "Future Pop", hat für mich immer einen faden Beigeschmack, wenn junge Bands etwas von neuen Wegen faseln. Das Genre ist ausgereizt und nicht neu erfindbar. Es gibt entweder gute oder schlechte Bands, da das Duo aus dem ehemaligen "Paradise of Fear" Sänger Daniel Wollatz und Keyboarder Matthias Thürk zur ersten Kategorie gehört, sei das verziehen. Die Elektronik verspielt, die Keys sphärisch, die Beats treibend, dazu eine wirklich herausragende Vokalleistung. Daniel lebt die Melodie, sein Gesang besticht durch eine Ausdrucksstärke, die passend zur Musik mal energisch-verträumt, mal balladesk-romantisch die Songs zu wahren Größen macht. Die Loops sind die perfekte Mischung aus Experimentalität und Eingängigkeit. Eingestreute Streicher sorgen vor allem in den ruhigeren Passagen für eine atmosphärische Dichte. Für mich ist die Band weit weg vom modernen Future Pop, eher sind akzentuierte Depeche Mode-Anleihen erkennbar. Eher selten im elektronischen Genre ist der Abwechslungsreichtum der einzelnen Songs, der von clubtauglichen Tanzflächen-Knallern bis hin zu elegischen Dark Pop Songs reicht. Eins haben alle Songs gemein, eine betörende Melodielinie, die sich in ohrwurmartigen Refrains wiederspiegelt. www.minerve.de (andreas)