FRANK THE BAPTIST "Beggars would ride" (Dark Pop/Wave)
(Strobelight)

Nach dem begeisternden Debüt im letzten Jahr ist der Baptist zurück und kredenzt uns eine Musik, die eine Melange aus Cure und Chameleons zu sein scheint. Erneut wird ein faszinierender Harmoniebogen aufgebaut, der den Kuss der Melancholie in ein poppiges Gewand kleidet. Betörende Musik, eingebettet in eindringliche Refrains und mit durchdringenden Vocals dargeboten. Das Ganze sehr verspielt untermalt, in den träumerischen Passagen könnte es durchaus als Untermalung für einen Tim Burton Film dienen. Das ruhige Fahrwasser, auf dem Frank sein Schiff dahingleiten lässt, wird ab und an von brachialen Wellen der Saiten ins Wanken gebracht, schippert aber insgesamt auf einer düsteren Melodie dahin. Der Amerikaner vereinigt 80er Wave mit Batcave Pop und erzeugt Musik deren Grundkern sicherlich die Düsternis ist, seine Melodien besitzen aber eine elegische Seite, die nie ins Depressive verfällt. Ganz im Gegenteil, Frank the Baptist gehören zu den Bands, die man gerne vor einem Besuch des heimischen Düsterschuppen hört, um bei einem Bier gute Laune zu kriegen. Ein Beweis dafür ist das schräg-poppige "Queen frostine", einer von drei Songs bei dem man das Keyboard als schmückendes Beiwerk einsetzt. Dieser Song hätte auch seine Berechtigung auf dem "The Top" Album (Cure). Traurig anmutend dagegen das getragene "faithless Aloysius". Dieses Stück entwickelt sich aber zu einem treibenden Goth Rock Song, der geschickt die Wurzeln des Genres wässert, gleichwohl eine moderne Variante integriert, die typisch ist für die Band. Frank gelingt es nicht nur hier, sich als perfekter Geschichtenerzähler zu präsentieren. Dass es auch textlich mal etwas schräg zugeht, dafür dürfte "Eskimos and butterflies" als perfektes Beispiel dienen. Ein komplexes, in sich stimmiges Werk, deren schräge Ausuferungen geschickt und dezent gesetzte Lichtpunkte sind, deren Harmonie in wundervollen Melodien die Schönheit der Wave Musik huldigen. (andreas)