CASCADE "Love can't wait" (Alternative/Wave Rock)
(Eigenproduktion)

Die Sauerländer existieren nun auch schon eine Weile und erneut überraschen die Fünf. War man mit der ersten Tape VÖ noch ein wenig Goth Metal lastig, wurde auf dem Vorgänger schon mehr dem Melancholic Rock gefrönt und nun sind sie mitten im alternativen Rock Bereich angekommen. Neben den Gitarren wird das Key des öfteren sehr Orgel-like gespielt und erinnert in Phasen sogar an frühen Kraut Rock, allerdings gehen Cascade mit wesentlich mehr Melodie an die Sache heran. Die Stimme von Thomas Skroch, der ab und an mit Backings von seinem Bruder unterstützt wird, ist mit einer dezenten Schwermut belastet. Und selbst wenn die Gitarren mal etwas straighter agieren wandelt er auf einer Woge der Melancholie. Unterbrochen werden die rockigen Songs immer wieder von sphärischen Momenten und akzentuiert gesetzten Ruhepolen. Teilweise, wie z.B. im Mittelteil von "unbreakable bond", klingt man sehr verträumt, lässt sich aber dann doch von brachialen Riffs aus den Tagträumereien holen. Theatralisch und balladesk wird das ruhige "a storm in the winterglass" dargeboten, was nun wieder Vergleiche mit ganz frühen Brit Pop (Pulp-"IT") heraufruft. Allerdings auch hier glänzt man wieder mit ganz überraschenden Songwriting. Fast sakrale Anklänge werden mit wütender Hingabe in den Song impliziert. Das ganze wird von einer sehr schönen Prosa umrahmt. Die Texte sind durchdacht, leicht metapherhaft und erzählen Geschichten, mal persönlich, mal eher abstrakt. Ein verspieltes Rock Album auf hohem Niveau und gespickt mit reichlich Ideenreichtum und überraschenden Wendungen. www.cascade-music.de (andreas)