RAGNARØK "Blackdoor miracle" (Black Metal)
(Regain Records)

Nachdem meine Enttäuschung über "In nomine Satanas" (2002) noch immer nicht gewichen ist, ist meine Überraschung um so größer gewesen, als ich von Eller die Nachricht bekam, das Review für die neue Ragnarøk zu schreiben. Was meine Überraschung aber ins unermessliche steigen liess, war der Teil der Nachricht, wonach Host, Frontmann und Mastermind der für mich besten Black Metal Band der Welt aller Zeiten, TAAKE, mitwirken soll. Was für eine fast unvorstellbare Musik sollte das denn ergeben, wenn zwei der fünf besten Black Metal Gitarristen zusammen an einer CD mitwirken? Nachdem Rym (Gitarrist v. Ragnarök) anscheinend mit seinen Haaren auch seine Inspiration verloren hatte, weil sich "In nomine Satanas" (2002) nach den echt super Scheiben "Nattferd" (1995), "Arising Realm" (1997) und "Diabolical Age" (2000) für mich wie 'ne billige Marduk Kopie anhörte, keimte wieder ein bisschen Hoffung in mir auf, eine weitere Götterdämmerung zu erleben. Vielleicht lag es damals auch am Label Wechsel von Head Not Found zu Regain Records. Als langjähriger Ragnarøk Fan habe ich einen leichten Image Wechsel vernommen, vom einst so melodiösem Pagan Black Metal mit wenig Schminke und mittelalterlichen Waffen, zu eher heftigem Primitiv Geballer mit Schusswaffeneffekten. Auch habe ich den Thorshammer im Schriftzug vermisst, dennoch wurde ich nicht enttäuscht. Da das Promo wenig Ausschluss über die Musiker gibt, gehe ich mal davon aus, das Host von Taake nur beim Gesang mitgewirkt hat und ich wünschte mir, dass er vielleicht schon früher eingestiegen wäre. Thryme hatte seine Aufgabe bis zur "Diabolical Age" zwar mehr als gut gemacht, trotzdem hatte ich mir schon früher gedacht, dass man einige alte Songs gesangstechnisch anderes hätte gestalten können. Gegen den Lord Arcamous war auch nichts einzuwenden. Nun denn, jeder Kreischer hat halt seinen spezifischen Stil, zumindest was sich so im etablierten Black Metal abspielt. Musikalisch gesehen knüpft "Blackdoor Miracle" genau an "Diabolical Age" an, ich hoffe, dass sich Rym wieder ein paar Haare hat wachsen lassen. Bei dieser Scheibe ist genau wieder das drauf, was ich bei der "In nomine Satanas" so vermisst habe, dieses "sich einfach hinlegen und sich ein geiles Riff nach dem anderen durch die Gehirnwindungen schieben". Es hört sich nicht wirklich nach etwas neuem an, wenn man die alten Sachen kennt, abwechslungsreiche schnelle Parts a la Marduk und langezogene tragende Passagen und abgehacke Sachen sind auch mit drin. Teilweise geht es in Richtung Taake, obwohl der Unterschied der beiden Bands mehr in der Verarbeitung der Musik liegt, aber besser ist es auf keinen Fall. Auch diesmal wird wieder auf das Keyboard verzichtet, was das ganze aber nicht schlechter macht, zumal es bei den ersten Scheiben auch nie direkt im Vordergrund stand. Ergänzt sich aber definitiv gut mit dem Gesang von Host, ehrlich gesagt ist es ziemlich genial. Denke, diese CD werde ich mir noch oft anhören, und bei dem Müll, der sonst noch so im Umlauf ist, sollte man lieber nichts riskieren und wieder auf norwegisches Material zurückgreifen, da weiß man was man hat. (holger)