NEVERLAND "Neverland" (Melodic Power Metal)
(Eigenproduktion)

Die sechs Musiker aus der Schweiz legen mit ihrer 4 Track Debüt-Scheibe ein wahrlich professionelles Ding vor. Wilde Rohheit verpacken sie in einen angenehm modernen Sound und speisen ihn mit wahren Schlachten zwischen Saiten und Keyboard. Ass-Kick Harmonien und Geschwindigkeits-Riffs werden von aggressiven, dennoch betörenden Vocals begleitet, die nur ganz selten in Eunuchen-Geschrei abdriftet. Symphony X oder Kamelot (allein schon wegen der sakralen Intonierung des Openers und bei "no time to loose") dürften neben Helloween als erstes als Vergleich dienen. Die brachiale Power ist immer von einer betörenden Melodie umhaftet. Die eingestreuten Soli verkommen nicht zu Endlos-Schleifen, sondern werden geschickt ins Gesamtgefüge eingepasst. Was diese Band aber besonders macht, ist der Drummer, der ja bei vielen anderen Newcomern ein wenig hinterhinkt. Hier gelingt es ihm fast, die Geschwindigkeit vorzugeben, und auch der Sänger hat kein Problem, sein Timbre in dieses Gesamtgefüge einzubinden. Ein weiteres Merkmal ist der Verzicht auf die ach so typische Ballade, da man die balladesken Momente geschickt in die Songs einbaut. Sämtliche vier Songs sind wahre Nackenbrecher und Gitarrist Andreas hat nicht von ungefähr als Vorbild Joe Satriani. Progressivität paart sich mit klassischen Riffing und endet in energiegeladenen Metal mit Melodie. Eine CD die Spaß macht und sehnsüchtig das Full-Length Werk der Band erwarten lässt. Bis dahin besucht www.never-land.ch (andreas)