FINAL SELECTION "heading for graceland" (Elektro Wave)
(Black Flames Records/e-noxe)

Nach ihrem Debüt "Antihero" gibt es nun eine prall gefüllte MCD des Elektro Pop Duos aus Plauen. Neben fünf neuen Stücken, welche von einer gefühlvollen Melancholie umwoben sind, gibt es sechs Remixe. Hierfür konnte man Bands wie Namnambulu, Rector Scanner oder Asian Factor gewinnen. Der Opener "Jupiters Child" wird von einem flächigen Klanggebilde gefühlvoll ummantelt. Die sphärischen Klänge dienen als perfekter Untergrund für die dunklen, warmen, hingebungsvollen Vocals. Ein trauriger Wind weht durch die eindringliche Melodie. Wesentlich verspielter und mit schrägen Loops versehen kommt "white Star" daher. Dezent schwebt man zwischen Future Pop und 80er Nostalgie. Die instrumentale Einleitung scheint ein wenig zu lang geraten, liefert aber das perfekte Intro, auf dem sich der Gesang dann mit einer entfaltenden Schönheit ausbreiten kann. Balladeske Romantik bestimmt das ruhig dahinfliessende "fade into you". Die Musik erinnert sicherlich in erster Linie an Wolfsheim. Würden Heppner und Co. allerdings eine derart bezaubernde Melodie formen und nicht all zu sehr auf den monotonen Gesang setzen, dann käme mir niemals mehr ein schlechtes Wort über die Lippen. Potenziert die Melancholie und die Melodie von Wolfsheim mit 100 und ihr seid bei "Final Selection". Mehr als nur ein Appetithappen auf das Ende des Jahres erscheinende zweite Album. Der gefühlvolle Titeltrack dürfte das schwarze Herz schnell zum schmelzen bringen. (andreas)