DARK SANCTUARY "Les memoires blesses" (Heavenly Voices/Dark Ambient)
(Wounded Love Records)

Auf ihrem vierten Album bieten uns die Franzosen erneut einen gelungenen Stilmix aus Heavenly Voices, Klassik und Dark Ambient. Während die Klänge neben all ihrer schönen Eleganz auch mal bedrohliche Sphären aufweisen, ist die weibliche Stimmkomponente ein liebliches Unterfangen. Songwriterisch ein Hochgenuss ist das balladesk und dezent instrumentiert beginnende "L'adieu a l enfant (1)", welches sich im Verlauf in ein kompaktes Klanggebilde aus treibenden Drums und weinenden Violinen ergeht. "L'adieu a l enfant (2)" wird dann von einer gezupften Akustik Gitarre begleitet und sorgt für romantische Momente. Auf dem ersten Ohr lebt die Musik natürlich von den wunderschönen Heavenly Voices. Auf dem zweiten Ohr begeistern die Klänge durch die vielfältigen Instrumente, die geschickt einen Spannungsbogen erzeugen. Theatralisch wirkt das, in tiefen Moll gepackte Klavier im Opener "la clameur du Silence". Gefühlvoll schleicht sich eine Trauer in die Hörnerven. Betörend, voller ausstrahlender Ruhe besitzt der Song eine Kraft, derer man sich nicht entsetzen kann. Das Album dient als perfektes autogenes Training für die Sinne. Man sollte das Hören dieser CD mit Rotwein und Kerzen zelebrieren, zum Nebenherhören ist sie viel zu Schade. (andreas)