MANDRAKE "Calm the seas" (Gothic/Death Metal)
(greyfall/Soulfood)

Hab ich es nicht beim letzten Review ihrer Eigenproduktion gesagt, es dauert nicht lange bis diese Band ein Label findet. Und das Schöne ist, die Band bleibt sich treu, keine Anbiederung, nichts dergleichen. Der Opener "soaked through the skylight" könnte auch den Untertitel haben "Moonspell meets old Gathering". Lutz de Potter drängt die Elfe Birgit mit seinem Death Timbre in die hinterste Ecke, aus der sie sich mit vehementer Helligkeit wieder in den Vordergrund drückt. Die Gitarren vereinigen sich mit den Drums zu einem dunklen Requiem und legen sich blind auf einem Melodieteppich. Den breiten sie im folgenden "shine" vollkommen aus und lassen bösen Gesang darüber wandeln. Lutz holt seine Wörter aus tiefsten Abgründen der Stimmbänder, während Birgit ihre Vocals fast liebevoll glitzern lässt. Die druckvollen Soundstrukturen, welche in Saitenlastige Emotionen implodieren, sind geschickt in Moll verpackt und wirken leicht doomig. "The Reason" konnte bereits auf der eigenproduzierten Maxi ihr wundervolles Kleid darbieten, in dieser, dezent überarbeiteten Form, sorgt es zu bestimmten Momenten für Gänsehautatmosphäre, mal aus Angst, mal aus heimeligen Gefühlen. Die zerschneidende Rauheit der Death Vocals verbreitet eine bedrohliche Atmosphäre. "Momorabiliia" bieten neben wechselhaften Gesang auch einen wundervollen Einblick in die variable Saitenarbeit der Band und fast nahtlos der Übergang in "essential Trifles", welches wesentlich sphärischer daherkommt. Dezentes Pop Appeal der Melodie führt den männlichen Paart auch mal zu sehr melancholisch, warmen Gesangseinlagen. Auch wenn das Werk den Spannungsbogen nicht bis zum Exzess vollführt, zum Ende hin gibt es die etwas schwächeren Songs (damit ist sicherlich nicht das wundervoll balladeske "distant shores" gemeint), bleibt doch ein sehr positiver Eindruck. Info www.mandrake.de (andreas)