LIBITINA "The Shadowline" (Gothic Elektro Rock)
(Libation records)

Die Engländer haben ihren Sänger gewechselt, was bei vielen anderen Bands der Anfang vom Ende ist, ist für Libitina ein wahrer Befreiungsschlag. Denn auch musikalisch hat man sich im Gegensatz zum Vorgänger enorm verbessert. Wesentlich sphärischer, wesentlich melancholischer klingt das aktuelle Werk. Statt sich in eine Mischung aus Batcave und Elektronik der Belanglosigkeit hinzugeben, besinnt man sich auf traditionelle Wurzeln, welche im Düster Wave der späten 80er erwuchsen und garniert sie dezent mit modernen Elektro Versatzstücken. In "Mea Culpa" gelingt gar eine eindringliche Kollaboration mit 80er Wave Pop. Düster treibend hingegen das von einer durchdringenden Melodie durchzogene "Shibboleth", welches in einem wundervollen Refrain gerade zu in Schönheit versinkt. Das ruhig dahinfliessende "All that i have ever lost" entführt den Hörer über 7 Minuten sphärisch in fremde Welten. Sanfte Elektronik und schrebbelnde Gitarren, die sich im dunklen Raum in tiefen Moll ausbreiten unterstützen Phill, der in einem betörenden Erzählstil seine variable Stimme zum Gipfel trägt. Für mich das mit Abstand beste Libitina Album, eine melancholische Zeitreise durch die letzten Jahrzehnte des vergangenen Jahrtausends, welches ganz nebenbei mit "mutual Faith" eine wahren Club Hit in Petto hat. (andreas)